Volleyball | Herakles' Taten nur noch Randnotiz - VFH zurück auf dem Olymp

Herren II

Ein Ereignis epischer Dimensionen mit Folgen für die historische Entwicklung, die so kurz nach diesem heroischen Fanal noch kaum absehbar sind. Die "Bestia negra" schien nach zwei Meisterschaften und dem Regionalligaaufstieg gesättigt. Doch ein solches Raubtier lässt sich nicht auf Dauer zähmen, irgendwann bricht es mit unbändiger Macht hervor und verlangt nach frischem Blut. Vier Jahre nach dem letzten Titel kehrte die Bestie zurück, nach entbehrungsreiche Jahren hungriger und gefräßiger als jemals zuvor und statuierte ein Exempel an überlegener Spielstärke.

Mit einer dezimierten, aber siegeshungrigen Mannschaft setzte die "Bestia negra" in Elsterwerda zum finalen Sprung an, um mit einem Biss in die Kehle der SG Gransee-Lindow das letzte Opfer auf dem Weg zur dritten Meisterschaft in einem barmherzigen Akt aus dem Weg zu räumen und den Kadaver zur Markierung des Jagdreviers in die Bäume des Schlossgartens zu hängen. Nach dem 2:0 versuchte die Spielgemeinschaft zwar ihrem Schicksal zu entfliehen und sich aus dem Maul des hungrigen Raubtieres zu winden, doch die Reißzähne hatten bereits die Halsschlagader durchtrennt, so dass Gransee-Lindow elendig 3:1 verbluten musste. Dass Elsterwerda danach die Gunst der Stunde nutzte und die vollgefressene Bestie mit 3:0 bezwingen konnte, bleibt eine Randnotiz.

Beeindruckend ist diese Leistung vor allem angesichts der Tatsache, dass die Mannschaft verschiedene Ausfälle kompensieren musste, wichtige Leistungsträger längere Zeit fehlten. Dass sich die spielerische Qualität angesichts dieser Probleme nicht verminderte, spricht für das homogene Leistungsniveau und die gewachsene Spielstärke der Mannschaft, die in den entscheidenden Phasen voll konzentriert war und das Optimum ihrer Leistungsfähigkeit abrufen konnte - ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss, und angesichts des Durchschnittsalters von 30,5 Jahren und diversen orthopädischen Baustellen, ist eine solch adäquater Umgang mit dem Gelenkapparat und den Kraftreserven äußerst sinnvoll. Eine Mannschaft, die über eine gesamte Saison ihre Ressourcen so ökonomisch einsetzen und ihren Kräfteeinsatz so eloquent managen kann, ist am Ende ein mehr als verdienter Meister. 

Die Mannschaft des VFH Potsdam verabschiedet sich mit einem Meistertitel von ihren Fans und wird auf dem Zenit ihres sportlichen Ruhmes abtreten, um in der kommenden Saison zu ihren Wurzeln zurückzukehren und als USV Potsdam II ihrer alten Devise "Arroganz hat einen Namen" treu zu bleiben.

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