Basketball | Leider nur Zweiter – USV verliert gegen Fürstenwalde

Herren I

Der USV Potsdam hatte am Wochenende in einem tollen Meisterschaftsfinale  gegen die WSG Fürstenwalde knapp das Nachsehen. In einem hochklassigen und emotionalen Spiel vor einer Potsdamer Rekordkulisse unterlag das Team von Florian Schäfer mit 71:78 (36:46). Somit eroberten die Wood Street Giants erstmals den Brandenburger Oberligameistertitel während der USV sich trotz einer tollen Saison mit dem zweiten Platz begnügen musste.

Schon eine halbe Stunde vor Spielbeginn war die Golmer Unihalle fast gefüllt und trotzdem strömten immer mehr Basketballfanatiker auf die Tribüne. Fürstenwaldes Anhang reiste extra mit dem Charterbus und sorgte gemeinsam mit den glühenden Potsdamer Fans für tolle und würdige Rahmenbedingungen für dieses finale und entscheidende Duell. Der USV sah sich im gesamten Spiel mit der Sysiphosaufgabe konfrontiert, nicht einfach nur gewinnen zu müssen, sondern zudem elf Punkte Vorsprung herauszuspielen. Diese Last merkte man den Potsdamern zunächst auch an. Bis zum 14:14 im ersten Viertel verlief das Spiel noch ausgeglichen. Fürstenwalde suchte immer wieder erfolgreich Mundt im Postup, während auf Potsdam durch das Centerduo Henze/Zärl 12 der ersten 14 Punkte erzielte. Dann kassierte der USV unnötigerweise fünf Punkte in einem Angriff: Nach Zweier mit Foul holte sich Fürstenwalde den Offensivrebound, wurde gefoult und verwandelte den ersten der zwei Freiwürfe gegen die früh durch Teamfouls belasteten USVler. Der zweite Freiwurf ging daneben, landete aber wieder beim Gegner und resultierte in einem erfolgreichen Zweier (14:21, 2:43 min). Leicht geschockt blieb die Offensivausbeute bei Potsdam jetzt dürr und Fürstenwalde suchte in der Offensive geschickt den Kontakt zum Gegner und den Weg zur Freiwurflinie (19:27 nach dem ersten Viertel).

Fürstenwalde ließ auch Anfang des zweiten Viertels nicht locker und nutzte die Angespanntheit der Potsdamer weiter geschickt aus. Sowa, Mankowski und Dobrzewski netzten jeweils von der Dreierlinie ein, indessen fiel der USV offensiv immer weiter in ein Loch und fand auch defensiv nie Zugriff auf die ballsicheren gegnerischen Guards. Mitte des Viertels boten sich dann gegen die Bankspieler der Gegner einige Chancen, die aber leider ungenutzt blieben. Dementsprechend deutlich fiel dann auch die verdiente Halbzeitführung für die Gäste aus (36:46). Kombiniert mit dem Hinspiel waren es nun schon 21 Punkte, die der USV aufholen musste.

Diese scheinbare Aussichtlosigkeit war aber anscheinend alles, was der USV benötigt hatte, um sich von seinen Fesseln zu befreien. Wie die Feuerwehr starteten die Potsdamer in die zweite Halbzeit und hatten innerhalb weniger Minuten den Rückstand aufgeholt und konnten nach vier Minuten durch Hagen Zärl sogar in Führung gehen (49:48). Alles war wieder offen. Fürstenwalde konnte sich trotzdem wieder einigermaßen fangen und rettete eine knappe Führung in die Viertelpause (56:60). Im Schlußabschnitt schenkten sich beide Mannschaften dann nichts mehr. Über acht Minuten sah man immer wieder den gleichen Verlauf: Fürstenwalde ging mit zwei Punkten in Führung und Potsdam konnte stets ausgleichen. Dann wurde Pat Isensee beim Versuch, den Fastbreak und die Uhr zu stoppen mit einem unsportlichen Foul belohnt (1:50 min). Zwar verpassten beide Freiwürfe von Sven Laser das Ziel, im anschließenden Angriff konnte Fürstenwalde wieder das Foul ziehen. Der erste Freiwurf saß und ähnlich wie im ersten Viertel, patzte Potsdam beim Defensivrebound. Fürstenwalde erhielt noch eine Wurfchance, vergab auch diese und konnte erneut durch Offensivrebound und Tip-in von Latecki punkten (71:74; ca. 1:20 min). Der USV suchte nun erfolglos sein Heil in Dreipunkteversuchen und Fürstenwalde sicherte sich in der Folge unter dem Jubel von Spielern und mitgereisten Fans an der Freiwurflinie den Meistertitel (Endstand 71:78).

Nach einem kurzen Hoffnungsschimmer im dritten Viertel musste sich der USV in einem Duell auf Augenhöhen dem über die gesamten Playoffs gesehenen,  verdienten Meister geschlagen geben. Drei Spieler konnte je 17 Punkte erzielen: Luderich beim USV und Mundt sowie Latecki auf Fürstenwalder Seite. Entscheidend für den USV war der Verlust des Reboundduells (27:38) und etliche Aussetzer im Defensivverhalten besonders in der ersten Hälfte. Nichstdestotrotz hat der USV Potsdam eine tolle Saison hinter sich, nur drei Niederlagen (zwei davon leider zur ungünstigsten Zeit) stehen am Ende der regulären Saison und der Meisterrunde zu Buche.

Der USV gratuliert  einer verdienten Meistermannschaft aus Fürstenwalde und wünscht ihr viel Erfolg im Haifischbecken Regionalliga.

Die ersten Herren des USV ziehen sich nun zurück, um Kräfte nach einer aufreibenden Saison zu sammeln und unbeeindruckt nächstes Jahr wieder anzugreifen, ganz nach dem Motto:   WE’LL BE BACK!!!

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